31.03.2024 Wolfgang Sievernich

Reifenreparatur spart oftmals bares Geld

Eine Reifenpanne kann nicht nur unangenehm und lästig sein, sie kann auch ordentlich ins Geld gehen, wenn beide Reifen einer Achse ausgetauscht werden müssen. Reifenreparaturen sind dagegen kostengünstiger und ressourcenschonender. Wir erklären, in welchen Fällen diese möglich ist, wer sie ausführen sollte und was Autofahrer beachten müssen. 


Zunächst einmal hängt eine Reifenreparatur davon ab, wo der Reifen beschädigt wurde. Sofern der Schaden nicht zu groß ist, lässt sich ein Autoreifen in der Regel im Bereich des Laufstreifens reparieren. Eine Reparatur der Reifenschulter und der Reifenflanke ist nicht möglich, da in diesen Bereichen die Gesamtstruktur eines Reifens beschädigt und beeinträchtigt sein könnte. Je nach Vulkanisationsart kostet die Reparatur eines Nagellochs im Laufstreifen etwa 20 bis 40 Euro pro Reifen.

Häufig ist zu hören, dass sich nur Reifen reparieren lassen, die bis zu einer bestimmten Geschwindigkeit zugelassen sind. Das stimmt nicht: „Es kommt immer darauf an, wie groß der Schaden ist und in welchem Zustand sich der Reifen insgesamt befindet“, erklärt Christian Koch, Reifen-Sachverständiger bei DEKRA.

Gesetzliche Vorschrift zur Demontage

Die Frage, wann ein Reifen reparaturfähig ist, sollte unbedingt von einer Fachkraft beantwortet werden. Um das zu beurteilen, ist es zwingend erforderlich – und in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben –, den Reifen von der Felge zu demontieren. Nur von innen kann geprüft werden, ob die Seitenwand unbeschädigt geblieben ist oder der Durchstich für eine Reparatur doch zu groß ist. Wer den Reifen nur von außen prüft und dabei eine Schadstelle übersieht, riskiert einen erneuten Reifenausfall; bei höheren Geschwindigkeiten sogar Schlimmeres.

Fachkraft übernimmt Haftung

Die gesetzliche Gewährleistung durch den Reifenhersteller erlischt mit dem Zeitpunkt der Reparatur. Die Haftung für alle Schäden, die aus dem Gebrauch eines reparierten Reifens resultieren, geht auf den ausführenden Mechaniker über. Da gewerbliche Reifenreparaturen in Deutschland Bestandteil des sogenannten gefahrengeneigten Handwerks sind, darf die Reparatur nur von Meisterbetrieben durchgeführt werden.

Pannenspray macht Reifenreparatur unmöglich

Damit ein Reifen aber noch repariert werden kann, müssen Autofahrer im Pannenfall auf den Einsatz von Reifendichtmittel-Sprays verzichten. Diese schließen den Durchstich von innen großflächig mit einer klebrigen Masse ab. „Solche Lösungen sind für nur kurze Strecken geeignet. Es handelt sich nicht um eine Reparatur, sondern lediglich um eine temporäre Wiederherstellung der Gebrauchseigenschaften“, sagt Koch.

Der Experte warnt davor, selbst kurze Strecken mit plattem Reifen zurückzulegen, da die Materialmischung dabei leicht zerstört werden kann und der Pneu dadurch unbrauchbar wird. Koch rät auch davon ab, eingefahrene Fremdkörper selbst aus dem Gummi zu ziehen, da dann mit einem unmittelbaren Druckverlust zu rechnen sei und eine Weiterfahrt unterbunden würde.

Eine flexible Lösung für die Reifenpanne bietet ein komplettes Ersatz- oder ein Notrad im Auto, sofern der Platz im Kofferraum dafür ausreicht. Damit wahrt man im Fall der Fälle auch die Möglichkeit, den beschädigten Reifen anschließend reparieren zu lassen.

 

Titelfoto: stock.adobe.com/© mitifoto


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