04.07.2023 Simone Eber

Rote Teppiche durch die Natur:
Wandern und Radeln auf den legendären Vias

Einst waren sie wichtige Routen der Römer, Händler, Hirten und Pilger. Heute sind sie spannende Weitwander-, Höhen- und Fernradwege. Mit klingenden Namen und spektakulären Ausblicken laden die Vias zu besonderen Outdoor-Erlebnissen ein. Wir stellen sechs davon vor.


Zu den Höhepunkten der Via Sett gehört die Überschreitung des Septimerpasses. Foto: Wikinger Reisen

Via Sett: urig-historisch

Die schweizerische Via Sett vom alpinen Chur ins mediterrane Chiavenna zählte einst zu „den“ Alpenpassagen der Römer. Heute nutzen sportliche Naturfans sie als Kultur- und Weitwanderweg. Die Via Sett erfordert Kondition, bietet dafür aber auch idyllische Naturpfade, saftig-grüne Täler und kristallklare Seen sowie urige Bergdörfer mit historischer Architektur. Zu ihren Höhepunkten gehört die Überschreitung des Septimerpasses mit seinen atemberaubenden Panoramen auf die schroffen, steilen Gebirgsmassive des Bergells.

Auf der Via Engiadina können Weitwanderer das gesamte Engadin durchqueren und die ursprüngliche Schweiz genießen. Foto: Wikinger Reisen

Via Engiadina: typisch Schweiz

Ein Klassiker unter den Weitwanderwegen ist die Via Engiadina. Sie durchquert das Engadin auf ganzer Länge und führt dabei teils durch alpines Gelände, teils am Talboden des Inn entlang. Vom Startpunkt Majola im Oberengadin sind es 160 Kilometer und zwölf Etappen bis zum Zielpunkt Vinadi im Unterengadin. Gerade das Unterengadin gilt als Inbegriff von Schweizer Kultur mit unverfälschter Natur und charmanten Dörfern, die mit ihren filigranen Wandbemalungen an den Häusern und netten Plätzen zum Verweilen einladen.

 

Die Via Claudia Augusta ist beliebt bei Trekking-Radlern, die die Alpen überqueren wollen. Die Tour geht von der Donau bis nach Venetien. Foto: Wikinger Reisen

Via Claudia Augusta: königlich-sportlich

Diese Via hat ihren Namen vom römischen Kaiser Augustus, der sie vor etwa 2.000 Jahren als Verbindung von den nördlichsten römischen Provinzen zum Mittelmeer anlegen ließ. Heute gilt die rund 700 Kilometer lange Via Claudia Augusta als eine der leichtesten und zugleich schönsten Alpenüberquerungen für Trekking-Radler. Auf größtenteils asphaltierten Radwegen führt sie von der Donau über den Fern- und Reschenpass bis nach Venetien. Die Strecke ist anspruchsvoll, aber nicht zu schwer. Ihr besonderer Reiz liegt in der Kombination verschiedener Länder und Klimazonen: vom Allgäu über Nord- und Südtirol bis an die Adria.

 

Pittoreske Orte am Fluss sind das Motto der Via Rhôna. Sie folgt der Rhône von Genf bis zum Mittelmeer. Foto: stock.adobe.com/© savoieleysse

Via Rhôna: Genuss pur

Die Via Rhôna ist das Bindeglied zwischen den Schweizer Alpen und dem Mittelmeer. Ausgangspunkt des 815 Kilometer langen Radwanderwegs ist Genf. Stets der Rhône folgend führt er über die Französischen Alpen, durch die Weinberge und Obstplantagen der Côtes du Rhône und der südlichen Provence vorbei an Lavendelfeldern und durch geschichtsträchtige Städte wie Pérouges, Lyon und Avignon bis zu den Stränden der Camargue. Mit ihrem reichen kulturellen und kulinarischen Angebot eignet sich die Via Rhôna besonders für Genussradler.

 

 

Eine wenig bekannte Variante des Jakobswegs bietet die Via de la Plata. Sie führt von Sevilla nach Santiago de Compostela. Foto: Wikinger Reisen

Via de la Plata: der unbekannte Jakobsweg

Ein Geheimtipp für Spanienfans ist die Fernwanderung von Sevilla nach Santiago de Compostela auf der Via de la Plata und dem Camino Mozárabe. Zusammen bilden sie eine Variante des Jakobswegs. Hier sind alle Pilgerwanderer richtig, die nach einer Alternative zum klassischen Jakobsweg suchen. Wegen ihrer Länge von über 1.000 Kilometern und ihren langen Tagesetappen ist die Via de la Plata deutlich weniger frequentiert und ermöglicht so eine echte innere Einkehr. Dabei sind die Wege des seit dem Mittelalter existierenden Pilgerwegs nicht anspruchsvoll, allerdings sollte man sich vor der Hitze des Sommers hüten.

 

 

Wer sich für das Hinterland der Algarve interessiert, ist auf der Via Algarviana richtig. Sie zeigt auf 300 Kilometern die beschauliche Seite Südportugals. Foto: Wikinger Reisen

Via Algarviana: durchs echte Portugal

Auf fast 300 Kilometern schlängelt sich die Via Algarviana von Alcoutim an der spanischen Grenze durchs beschauliche Hinterland der portugiesischen Südküste bis ans Cabo de São Vicente am südwestlichsten Punkt Portugals. Die alte Pilgerroute führt durch üppige Wiesen- und Berglandschaften, lichte Korkeichenwälder und ursprüngliche Dörfer.

ARCD-Buchungsservice

 

Haben Sie Lust bekommen, eine der Vias kennenzulernen?

Das ARCD Reisebüro hat zu allen beschriebenen Routen Angebote des Outdoor-Spezialisten Wikinger Reisen im Programm und berät Sie gern.
Je nach Weg gibt es viele individuelle Optionen, vom Gepäcktransfer über die Entscheidung zwischen Gruppen- und Einzelreise bis zur Auswahl von Teiletappen und leichteren oder schwierigeren Abschnitten.


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ARCD Reisebüro

Titelfoto: stock.adobe.com/©Uwe


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