27.07.2023 Bettina Glaser

Drei Jahre ARCD-Fahrradschutzbrief

Seit Sommer 2020 hilft Ihnen der ARCD nicht mehr nur bei Pannen mit Kraftfahrzeugen, sondern auch mit dem Fahrrad. Schon zum Jahresbeginn 2023 hat der Club die Leistungen in diesem Bereich erweitert und seine Mitglieder mit zusätzlichen Neuerungen beschenkt.


Der Fahrradschutzbrief des ARCD ist ein Erfolg: Seit der Einführung im August 2020 konnte die ARCD-Notrufzentrale zahlreichen Mitgliedern bei Pannenfällen mit ihren Zweirädern helfen. Das kommt bei vielen Mitgliedern gut an, wie die beiden Beispiele in diesem Artikel zeigen. Grund genug, die Leistungen des Fahrradschutzbriefs auszuweiten. Seit dem Jahreswechsel hilft der Club seinen Mitgliedern im Fall einer Fahrradpanne nicht mehr nur im Geltungsbereich Deutschland, sondern in ganz Europa und den außereuropäischen Mittelmeer-Anrainerstaaten – und das ganz ohne Aufpreis im Rahmen der bestehenden Clubmitgliedschaft.

Dreiräder und Hänger

Neu ist außerdem, dass zusätzlich zu Fahrrädern, E-Bikes und Pedelecs (beides max. 250 Watt und max. 25 km/h) mit zwei Rädern jetzt auch solche mit drei Rädern abgesichert sind. Dadurch hilft der ARCD beispielsweise auch Mitgliedern mit dreirädrigen Lastenrädern oder Dreirädern. Die beliebten Fahrradanhänger sind nun ebenfalls im Fahrradschutzbrief enthalten: beispielsweise mitgeführte Kinder- und Lastenanhänger mit einer maximalen Zuladungslast von 50 Kilo. Wichtig ist nur, dass Sie sich bei einer Fahrradpanne oder einem Unfall direkt an die ARCD-Notrufzentrale wenden, die Sie rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0 98 41 / 4 09 49 und aus dem Ausland unter der Telefonnummer 00 49 98 41 / 4 09 49 oder über die ARCD-App erreichen. Dann kümmern wir uns umgehend um Ihren Schadenfall.
 


Panne kurz vorm Ziel

Es passiert auf dem Weg zum letzten Ziel ihrer Fahrradtour: Eigentlich wollen ARCD-Mitglied Heiko Grau aus Bollingstedt in Schleswig-Holstein und seine Frau die wunderschöne Aussicht vom erst 2020 eröffneten Holzbergturm genießen. Vom 30 Meter hohen Aussichtsturm wollen sie ihren Blick über den Kurort Malente und die umliegenden Dörfer und Seen der Holsteinischen Schweiz schweifen lassen. Also fordern sie sich und ihre Pedelecs ordentlich heraus, um die hohe Steigung zum Turm zu erklimmen.
Plötzlich reißt das Schaltauge von Heiko Graus Pedelec ab. „Da ging nichts mehr“, erzählt er rückblickend. Er erinnert sich in dieser misslichen Lage an den Fahrradschutzbrief seines Clubs und kontaktiert den ARCD. Selina Bilger aus der ARCD-Notrufzentrale klärt mit ihm den Standort – die beiden hatten gerade den Parkplatz Holzbergturm erreicht –, und die Entfernung zum Wohnort und kümmert sich um alles. „Das lief sehr gut“, erzählt Grau, der bereits seit 35 Jahren Mitglied beim ARCD ist. Innerhalb von 15 Minuten ist der Abschlepper da. „Es ging sehr schnell. Da kann man nicht meckern“, sagt Grau – und das an einem Sonntag direkt vor dem Feiertag 1. Mai.
Besonders beeindruckt hat ihn der Umgang des Abschleppers mit den teuren Pedelecs beim Aufladen. „Er hat alles sehr gut verzurrt und ist sehr vorsichtig mit dem Rad umgegangen“, erzählt Grau. Auf seinen Wunsch hin wird er mit dem Fahrrad zurück zum Ausgangspunkt der Tour, einem Campingplatz, gebracht, wo der Wohnwagen der Graus steht. Da es die letzte Fahrradtour während ihrer Reise ist, will Heiko Grau das Fahrrad erst zu Hause reparieren. „Da konnten wir entspannt zurück“, berichtet er.
Mittlerweile hat der Hobbyradler das abgerissene Schaltauge repariert. „Es war gar nicht so einfach, das Ersatzteil zu bekommen“, sagt er. Und die nächste Tour hat er auch schon geplant: Mit dem Wohnwagen und den Pedelecs soll‘s in die Eifel gehen.


Platten am Stufentandem

ARCD-Mitglied Dieter Schoppohl hinten, sein zehnjähriges Enkelkind vorne, beide in die Pedale strampelnd – so waren sie gerade mit ihrem Stufentandem auf den rund 25 Kilometern von Bochum Richtung dem Zuhause der Enkelin in Herten unterwegs. Doch plötzlich platzt der Hinterreifen des Fahrrads, das Hinterrad blockiert. An ein Weiterkommen ist nicht mehr zu denken – und das ausgerechnet an einem Samstagnachmittag, 12,7 Kilometer Luftlinie von zu Hause entfernt. Die Werkstätten vor Ort haben schon geschlossen und damit ist eine Reparatur in der Nähe der Pannenstelle ausgeschlossen.
„Es war das erste Mal, dass ich die Notrufnummer des ARCD beim Fahrrad wählen musste“, erzählt das langjährige Mitglied rückblickend. Am anderen Ende hat er Nicole Cansler, Mitarbeiterin der ARCD-Notrufzentrale, am Telefon. „Der Anruf verlief freundlich und reibungslos“, sagt Schoppohl. Cansler kümmert sich sofort um seinen Fall. „Eigentlich sollte das 2,45 Meter lange Tandem mit einem Großraumtaxi oder einem Transporter zum Heimatort zurückgebracht werden, aber das konnte keiner der Taxiunternehmer übernehmen“, erzählt Cansler. Also organisiert sie kurzerhand einen Abschlepper, der Schoppohl und sein Tandem, auf dem er sonst auch gern mit seiner Frau unterwegs ist, nach Bochum zurückbringt. Das Enkelkind wird derweil von dessen Eltern am Pannenort abgeholt und die letzten Kilometer zum Ziel mit dem Auto transportiert.
Hätte er vom ARCD keine Hilfe bekommen, hätte er das Fahrrad an einen Zaun anschließen müssen, um irgendwie – „vielleicht mit einem Taxi“, mutmaßt Schoppohl – nach Hause zu fahren und anschließend das Fahrrad mit dem Pkw zu holen. Und so weiß er im Nachhinein: „Das war wirklich hilfreich. Toller Service!“

Fotos: Heiko Grau
Fotos: Dieter Schoppohl

Der ARCD-Fahrradschutzbrief im Überblick

  • Alle Leistungen inklusive und ohne Aufpreis als Erweiterung der bestehenden ARCD-Mitgliedschaft
  • Absicherung für die Rad fahrende Familie überall in Deutschland, in ganz Europa und den außereuropäischen Mittelmeer-Anrainerstaaten
  • Abgesichert sind Zweiräder, Dreiräder, E-Bikes/Pedelecs (max. 250 Watt Motorunterstützung und max. 25 km/h), mitgeführte Fahrradanhänger (z. B. Kinder- oder Lastenanhänger) mit einer maximalen Zuladungslast von 50 kg
  • Kostenübernahme von max. drei Schadenereignissen/Jahr und bis 2.000 Euro/Jahr
  • Zuverlässige Hilfe für eigene Fahrräder
  • Zusätzlich in Deutschland zuverlässige Hilfe auch für geliehene Fahrräder
  • Unterstützung bei der Suche nach einer nächstgelegenen Fahrradwerkstatt
  • Abtransport des Fahrrads vom Leistungsort bei technischen Pannen *
  • Hilfe bei Organisation von Weiter- oder Rückfahrt bzw. Übernachtung *
  • Kostenbeteiligung für eventuell notwendiges Leihfahrrad *
  • Kostenübernahme für Fahrradrücktransport *
  • ARCD-Notruf rund um die Uhr

* ab 10 Kilometern Luftlinie Entfernung des Schadenortes vom ständigen Wohnsitz

Titelfoto: stock.adobe.com/© deagreez


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