07.05.2023 Bettina Glaser

Sicher im Straßenverkehr durch die Pollenzeit

Juckende Augen, ständiges Niesen, eine laufende Nase – für rund 15 Prozent der deutschen Bevölkerung gehören diese lästigen Symptome zum Frühling dazu, Tendenz steigend. Die typischen Heuschnupfen-Anzeichen lenken vom Fahren ab und können im Straßenverkehr die Konzentration und damit auch die Verkehrssicherheit beeinträchtigen.


Häufig unterschätzen Allergiker die Risiken durch Heuschnupfen beim Autofahren. Dazu gehören das Verreißen des Steuers bei plötzlichen Niesattacken oder Sichtbehinderung durch verquollene Augen. Auch Medikamente gegen Heuschnupfen können sich, genauso wie andere Präparate, negativ auf die Fahrtüchtigkeit auswirken – mit gefährlichen Folgen wie Müdigkeit, verringertes Konzentrationsvermögen sowie verlangsamte Motorik und Reaktion.

Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) geht davon aus, dass 15 bis 20 Prozent aller zugelassenen Medikamente die Fahrsicherheit beeinträchtigen können – darunter auch solche gegen Heuschnupfen. Der ARCD rät, den Beipackzettel genau zu lesen und sich gegebenenfalls über Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten beim Arzt oder Apotheker zu informieren. Ein Unfall unter Einwirkung von Medikamenten kann nicht nur riskant für Fahrer, Mitfahrer und andere Verkehrsteilnehmer werden, sondern auch zum Verlust des Führerscheins oder Versicherungsschutzes führen oder als strafbare Trunkenheitsfahrt gewertet werden.

Foto: stock.adobe.com/© hedgehog94

Tipps zum Durchatmen

  • Um die Beschwerden während der Fahrt möglichst gering zu halten, hilft es, Jacken vorher auszuziehen und in den Kofferraum zu packen. So landen die daran hängenden Pollen nicht im Innenraum des Fahrzeugs.
  • Fenster und Schiebedach hält man aus dem gleichen Grund geschlossen und schaltet die Lüftung auf Umluftbetrieb.
  • Beim Parken achtet man darauf, das Auto nicht unter Bäumen abzustellen, denn gerade hier „schneit“ es Pollen.
  • Ein regelmäßiges Aussaugen des Fahrzeug-Innenraums – also Polster, Armaturenbrett und Ablagen – entfernt die lästigen Allergieauslöser.
  • Während der Fahrt kann es außerdem helfen, eine Sonnenbrille zu tragen, um die empfindlichen Augen vor der gerade im Frühjahr oft tief stehenden Sonne und vor herumfliegenden Pollen zu schützen.

Pollenfilter regelmäßig wechseln

Ein eher unscheinbares Element im Auto schützt Allergiker ebenfalls vor Pollen: der Innenraumfilter. Er filtert unter anderem Pollen, Staub und Schmutz aus der Luft, bevor sie ins Fahrzeuginnere gelangen.

  • Der ARCD empfiehlt, den Filter regelmäßig auszuwechseln – am besten jährlich oder spätestens alle 15.000 bis 30.000 Kilometer.
  • Wenn es muffig riecht, ist es höchste Zeit für den Austausch.
  • Oft kann der Laie den Wechsel in wenigen Minuten vornehmen, sonst hilft die Fachwerkstatt

Sind die Beschwerden trotz Vorsichtsmaßnahmen bei Allergikern besonders schwerwiegend oder ist die Pollenbelastung extrem hoch, hilft nur eines: auf das Auto besser verzichten und öffentliche Verkehrsmittel nutzen oder sich fahren lassen.

 

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