03.05.2024 Simone Eber

Frühjahrsurlaub für Aktive in Playa de Muro

Weniger teuer, weniger heiß, weniger überlaufen: Es gibt viele Gründe für einen Urlaub auf Mallorca in der Vorsaison. Dann ist besonders der Nordosten der Baleareninsel fest in der Hand drahtiger Rennradler, die hier im milden Klima trainieren. Doch auch für Normalsterbliche ist es die ideale Zeit, um beim Radeln, Wandern oder Wassersport eine Alternative zum reinen Badeurlaub zu wagen und dabei den Genuss nicht zu kurz kommen zu lassen.
Wir haben in und um Playa de Muro Inspirationen für Sie gesammelt.


Wanderung zum Talaia d’Alcúdia

Die beiden Buchten Badia de Pollença und Badia d’Alcúdia werden durch einen etwa sechs Kilometer langen Gebirgszug voneinander getrennt, der im Cap del Pinar endet. Der höchste Punkt dieses Gebirgszuges ist der Talaia d’Alcúdia auf 446 Metern. Er lässt sich vom Parkplatz des Ermita de la Victoria, eines ehemaligen Klosters, in einer knappen Stunde erklimmen. Wanderer folgen zunächst einem schattigen Waldweg, dann einem schmalen Pfad, der an besonders exponierten Stellen mit Holzgeländern gesichert ist. Auf dem letzten Abschnitt Richtung Gipfel sind dann „Freestyle“-Kompetenzen gefragt: Es gibt keine feste Route mehr, jeder sucht sich auf dem steinigen und teils glitschigen Terrain seinen Weg. Doch der anstrengende Endspurt lohnt sich: Vom Talaia d’Alcúdia bietet sich ein fantastischer Blick auf die Buchten von Pollença und Alcúdia, die Halbinsel Formentor und Nachbarinsel Menorca. Das Gipfelpodest ist übrigens ein beliebter Treffpunkt wilder Bergziegen, die auf Leckereien aus den Proviantbeuteln der Wanderer hoffen. Tipp: Die Brotzeit lieber nach der Rückkehr auf demselben Weg an der Ermita de la Victoria genießen. Hier werden an einem Kiosk kühle Getränke und Snacks verkauft. Die kurze Tour zum Talaia d’Alcúdia findet sich im Programm von Galleria 19 Mallorca Norte. Der Veranstalter mit Sitz in Playa de Muro organisiert jeden Mittwoch eine Tageswanderung ins Tramuntana- oder Llevant-Gebirge mit Bustransfer. Auch mehrtägige Touren sind im Angebot. Guide Marcel Iseli freut sich über den wachsenden Zuspruch der Gäste auf Mallorca, gerade seit der Pandemie: „Mit Corona hat Wandern richtig angezogen“, stellt er fest. Zu den Favoriten des erfahrenen Bergführers gehören der Pilgerweg zum Kloster Lluc, die Tour von Sóller zum Cuber-Stausee und der Fernwanderweg GR 221 durch das Tramuntana-Gebirge.
 


Radtour nach Sa Pobla

Auch wenn bei Huerzeler mit seinen 35 Verleihstationen auf Mallorca zu 95 Prozent Rennräder gebucht werden – der Anbieter kann auch E-Bike! Mit Roger Graf, dem sportlichen Leiter von Huerzeler, geht es so von der Filiale in Playa de Muro flott auf eine 30 Kilometer lange Rundtour durch den 2.900 Hektar großen Naturpark Albufera, hinauf nach Sa Pobla und zurück in die Bucht von Alcúdia. Für eine ländlich-mediterrane Kulisse sorgen Mühlen, Obst- und Gemüseplantagen sowie Olivenhaine, die von Steinmauern oder Hecken eingefasst sind. In der hübschen Altstadt von Sa Pobla ist natürlich Zeit für einen Kaffee, ehe es durch einen steinernen Torbogen wieder hinunter in die Ebene geht. Radwege gibt es auf der Tour nicht, doch sie führt meist über Nebenstraßen, und die Autofahrer sind an Radler gewöhnt. Huerzeler bietet seinen Kunden über den Fahrradverleih hinaus vielfältige Serviceleistungen, erklärt Roger Graf. „Für die individuelle Tourenplanung stellen wir eine Strecken-App und eine Radsportkarte zur Verfügung. Wir organisieren aber auch Transfers, zum Beispiel nach Andratx, von wo aus Radsportler an der Küste entlang wieder nach Norden fahren können.“ Komplettpakete mit Hotelübernachtung inklusive geführter Touren sind ebenfalls im Angebot und erfreuen sich großer Beliebtheit.

Überhaupt ist die Nachfrage im Radsportsegment auf Mallorca gerade im Nordosten so groß, dass sich etliche der rund 30 Hotels in Playa de Muro ganz auf die Bedürfnisse der sportlichen Gäste eingestellt haben. Stellplätze und Servicestationen für Fahrräder sind schon fast eine Selbstverständlichkeit; Häuser wie das Alcudi Mar, das Grupotel Los Principes (Kooperationspartner von Huerzeler) oder das Hotel Valentin haben darüber hinaus einen eigenen professionellen Rennradverleih und bieten zum Teil auch Touren an. Der Vorteil für die Resorts: Der Tourismus in der Nebensaison wird belebt, oft wird schon im Februar geöffnet und erst Anfang November wieder geschlossen.
 

Auf wenig befahrenen Landstraßen geht es von Playa de Muro hinauf nach Sa Pobla. Foto: Simone Eber
Der Radspezialist Huerzeler ist auf Mallorca mit zahlreichen Mietstationen vertreten und organisiert auf Wunsch auch den kompletten Fahrradurlaub. Foto: Roger Graf

Zwischen Strandbar und Sterneküche

Im Sommer ist die Hitze auf Mallorca oft so lähmend, dass sich der Radius der Urlauber auf das Hotel-Areal am Tag und die Shopping-Meile im Ferienort am Abend beschränkt. Im Frühling dagegen ist auch mal ein Strandspaziergang unter wärmenden Sonnenstrahlen drin, der zu einer einladenden Strandbar wie dem Can Gavella in Playa de Muro führen kann. Auf gemütlichen Lounge-Möbeln hingestreckt, den Strand und das Meer im Blick, lässt man sich zum Beispiel eine hausgemachte Sangria mit frischen Früchten servieren.

Außerdem könnte ein Teil des Geldes, das durch den günstigeren Reisepreis in der Nebensaison gespart wurde, mal in ein besonderes kulinarisches Erlebnis investiert werden. Zum Beispiel im Restaurant Fusión19 in Playa de Muro, das 2023 seinen ersten Michelin-Stern erhalten hat. Wer zu Gast bei Chefkoch Javier Hoebeeck und seinem Team ist, den erwarten nicht nur außergewöhnliche Gaumenfreuden, sondern auch eine Reise über die Insel mit ihren typischen Produkten, angereichert um Einflüsse der asiatischen und lateinamerikanischen Küche. Das fantasievolle Degustationsmenü, das gut und gerne drei Stunden dauern kann, wird in der offenen Küche von Hoebeeck und seinen Köchen in kunstvoller Handarbeit zubereitet und angerichtet. Dabei werden die Speisen, die sich alle zwei Monate unter saisonalen Gesichtspunkten ändern, nicht nur serviert, sondern präsentiert – und zwar in ihrem lokalen Kontext. So kommen die Vorspeisen aus dem Naturpark Albufera auf einem Baumstamm an den Tisch, ein Zwischengang mit Bauernbrot, essbaren Blumen, Mayonnaise und Olivenöl gleicht optisch einem Spaziergang durch das Tramuntana-Gebirge und die Pralinés zum Abschluss thronen auf einer „Fika“, wie die in den mallorquinischen Bergen häufig anzutreffenden Steinmännchen heißen. Eine inspirierende Erfahrung, die dem Sprichwort „Das Auge isst mit“ eine neue Dimension verleiht!
 

 


Aktiv am Wasser

Natürlich, Sonnenbaden muss sein! Schließlich gehört die sechs Kilometer lange, von Dünen gesäumte Playa von Muro mit ihrem feinen Sand zu den schönsten Stränden Mallorcas. Doch vielleicht ist jetzt, wo der Rummel noch nicht so groß ist, auch mal der richtige Moment, um etwas Neues auszuprobieren? In der Wassersportschule Watersports Mallorca auf der Höhe des Hotels Esperanza warten Marc Alvarez und seine Kollegen mit einem großen Angebot an spaßträchtigen Aktivitäten. Wer es ruhig mag, mietet sich ein Kajak und paddelt durch sanfte türkisblaue Wellen ein Stück in die Bucht hinaus. Balancekünstler versuchen dieselbe Übung stehend auf einem SUP-Board und landen, wenn sie doch das Gleichgewicht verlieren, sicher im seichten Wasser.

Die Schule hat natürlich auch verschiedene Wassersportkurse im Angebot, wobei es je nach Zeitbudget und Können vom Schnupper- bis zum Fortgeschrittenen-Niveau geht. Für Kinder und Familien gibt es ebenfalls spezielle Formate. Vor allem beim Wind-, Kite- und Foilsurfen ist die Auswahl groß.

Mehrere Tage müssen sich Urlauber für einen Kurs im Katamaransegeln Zeit nehmen. Dafür lassen sich auf dem Zweirumpfboot mehrere Personen mitnehmen und der Radius für Ausfahrten in der Bucht von Alcúdia deutlich erweitern. So hat man vom schönen Nordosten Mallorcas mehr gesehen als nur den eigenen Strandabschnitt und kann weitere Ideen für einen aktiven Urlaub in der Nebensaison sammeln.
 

Die Nebensaison ist die beste Zeit, um das Mittelmeer aktiv zu genießen – zum Beispiel bei einem Kurs im Katamaransegeln. Foto: www.watersportsmallorca.com
Das seichte Mittelmeer an der Playa de Muro bietet einen leichten Einstieg in Wassersportarten wie Kayaking oder Stand-up-Paddling. Foto: Simone Eber

 


ARCD-Reiseservice

  • Anreise:

    Direktflüge nach Palma de Mallorca von zahlreichen deutschen Flughäfen.
    Wer das eigene Fahrzeug auf die Insel mitnehmen will, kann aus Spanien von Barcelona, Denia oder Valencia mit der Fähre übersetzen. Auch vom französischen Toulon gibt es eine Verbindung.

  • ARCD-Buchungsservice:

    Zu Flugpauschalreisen nach Mallorca und zum Hotelangebot in Playa de Muro berät Sie gern das ARCD Reisebüro.
    Kontakt: Tel. 0 98 41 / 4 09 150 oder
    info@arcd-reisen.de

  • Auskünfte:

    www.illesbalears.travel/de/baleares/,
    www.playademuro.net

Titelfoto: Simone Eber


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