05.06.2024

Geheimtipps für Besucher der EM-Austragungsorte

Wenn vom 14. Juni bis 14. Juli 2024 der europäische Fußball in Deutschland zu Hause ist, sind zehn Städte Gastgeber für Stadionbesucher und weitere Fußballbegeisterte. Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft 2024 stellen die Austragungsorte zahlreiche Sonderaktionen auf die Beine. Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten haben die Großstädte aber noch mehr in petto. Wir zeigen Ausflugsziele, die nicht in jedem Reiseführer stehen.


Berlin

Alexanderplatz, Brandenburger Tor, Checkpoint Charlie, Regierungsviertel – Berlin hat unfassbar viele Orte, die auf der Touristenagenda stehen. Fernab davon kann man schöne Plätzchen entdecken, die nicht so überlaufen sind, wie die Altstadt von Spandau mit ihrem mittelalterlichen Charme oder bei einem Spaziergang zwischen Dämeritzsee und Müggelsee an den Kanälen und Brücken von Neu-Venedig entlang. Ein toller Ausblick über die Hauptstadt offenbart sich von der Dachterrasse des neu eröffneten Humboldt-Forums (Bild). Dort warten auch viele kostenlose Ausstellungen, Shops und Cafés. Wenn die Beine schon etwas müde sind, empfiehlt sich die Fahrt mit der Buslinie 100 vom Zoo zum Alex im Doppeldecker zum normalen ÖPNV-Tarif.

Dortmund

Natürlich ist ein Besuch des DFB-Museums ein Muss, wenn schon die Fußball-EM zu Gast ist. Auch im Dortmunder U (Bild) können Gäste Dauerausstellungen im Museum für Kunst und Kulturgeschichte erleben oder das Brauerei-Museum der Union Brauerei besuchen. Comic-Fans werden im Schauraum Comic + Cartoon glücklich, dort ist bis 27. Oktober 2024 eine Simpsons-Ausstellung zu sehen. Passend zur EM veranstaltet der Schauraum eine virtuelle Ausstellung von Fußball-Cartoons. Auf einen Spaziergang rund um den künstlich angelegten Phoenixsee mit Blick auf einige Prachtvillen – auch von Fußballstars – sollte man nicht verzichten. Außerdem darf Industriekultur im Ruhrgebiet in der Zeche Zollern ebenso wenig fehlen wie eine Currywurst bei Wurst Willi auf dem Petrikirchhof.

Düsseldorf

Wie wäre es mit einem Strandspaziergang im Sonnenuntergang? Am Stadtstrand (Bild) der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt ist das möglich. Auch der Medienhafen am Rhein ist immer einen Besuch wert. Düsseldorf ist voller grüner Fleckchen: Rheinwiesen, Florapark, Hofgarten oder Japanischer Garten. Ein Geheimtipp ist auch die Bilker Straße. In der altehrwürdigen Straße kann man noch das ursprüngliche Düsseldorf erleben. Sie trägt den Namen „Straße der Romantik und Revolution“. Dort liegen das Düsseldorfer Marionettentheater im Innenhof des Palais Wittgenstein sowie das Heinrich-Heine-Institut. Das neue, reiche Düsseldorf können Besucher auf der Flaniermeile der Königsallee beobachten. Ein Kaffee auf der „Kö“ sollte unbedingt eingeplant werden.

Frankfurt

Die Messestadt wird häufig etwas stiefmütterlich behandelt. Doch die Metropole hat mehr zu bieten als Flughafen und Mainhattan. So lohnt sich ein Besuch der Neuen Altstadt (Bild) mit ihren schicken Fassaden, dort befindet sich auch das Caricatura-Museum, wo komische Kunst bewundert und belacht werden kann. Musik-Freunde kommen im neuen Museum of Modern Electronic Music, kurz: Momem, auf ihre Kosten. Einen guten Ausblick auf die Main-Metropole erhalten Besucher entweder von der Aussichtsplattform des Main-Towers oder bei einem Ausflug zum Lohrberg oberhalb von Seckbach mit einem Abstecher in die Gartenwirtschaft Mainäppelhaus und ins Streuobstwiesenzentrum. Lohnenswert ist zudem der Botanische Garten zwischen Palmengarten und Grüneburgpark.

Gelsenkirchen

Mitten im Ruhrpott kommt man nicht umhin, auch die typische Atmosphäre der Industriedenkmäler zu genießen. In Gelsenkirchen können Besucher am Nordsternturm (Bild) eintauchen in die Welt der ehemaligen Zechen-Arbeiter. Von der Besucherterrasse aus bietet sich ein toller Ausblick auf das Revier. Während der EM sind die Öffnungszeiten in den Abend verlängert. In direkter Nachbarschaft zum Turm befindet sich die Fanzone im Nordsternpark. Interessierten, die von Industriekultur nicht genug bekommen können, sei ein Besuch in der nahe gelegenen Zeche Zollverein in Essen empfohlen. Dort lockt sogar ein Sprung ins kühle Nass des Werksschwimmbades. Wer in Gelsenkirchen bleiben möchte, sollte nicht den Zoom verpassen. In dem riesigen Zoo können Tierfreunde durch die verschiedenen Kontinente wandern und die Tierarten entdecken, die dort heimisch sind.

Hamburg

Wer in Hamburg genug von Hafen, Speicherstadt und Elbphilharmonie gesehen hat und sich nach dem Grünen sehnt, sollte einen Ausflug in den Loki-Schmidt-Garten (Bild) in Klein Flottbek unternehmen. Der Neue Botanische Garten, der nach Umweltschützerin Hannelore „Loki“ Schmidt benannt ist, beheimatet viele Pflanzenarten aus verschiedenen Kontinenten, durch die die Besucher wandeln können. Im Alten Botanischen Garten im Park Planten un Blomen stehen tropische Gewächshäuser. Und wenn man eh schon in der Nähe ist, lohnt sich ein Spaziergang durch das Grindelviertel, um das jüdische Leben Hamburgs heute und damals zu erkunden. Mit SUP oder Kanu lässt sich das auch von den zahlreichen kleinen Kanälen der Binnenalster aus tun.

Köln

Köln – das ist nicht nur der Dom. Die Rhein-Metropole hat viele grüne Oasen wie den Rheinpark, den Aachener Weiher oder die Poller Wiesen. Wer es lieber bunt mag, kann auf eine künstlerische Entdeckungstour gehen. Street Art ist in Köln überall zu finden. Die Kunstwerke werden bei einer speziellen Stadtführung gezeigt. Für alle, die Köln auf eigene Faust entdecken möchten, bieten sich auch die vier neuen multimedialen Mindwalks an. Per App geht es themenspezifisch durch Köln. Für die Verschnaufpause danach warten die traditionellen Brauhäuser (Bild) der Domstadt. Dort kann man sich vom Köbes – so heißen die Kellner – ein kühles Kölsch servieren lassen. Und wer noch nicht zu müde ist, zieht auf einer Brauhaustour durch die urigen Gasthäuser.

Leipzig

Einen guten Ausblick auf Leipzig bekommen Besucher im Auwald, wenn sie auf den sogenannten Wackelturm (Bild) steigen. Bei einem Spaziergang durch das Waldstraßenviertel lassen sich prachtvolle Häuser und Villen aus der Gründerzeit bestaunen. Dort steht auch das Ariowitsch-Haus, Treffpunkt der jüdischen Gemeinde, in dem zahl­reiche kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Im Westwerk, einem ehemaligen Industrieareal im Stadtteil Plagwitz, befinden sich Künstlerateliers, Yogastudios und Gastronomien. Auch in der Baumwollspinnerei können Galerien und Events besucht werden. Eine besondere Art die sächsische Metropole zu erkunden: zu Boot oder im Kanu auf den Wasserwegen Leipzigs.

München

Neben den touristischen Klassikern wie Englischer Garten, Marienplatz oder Viktualienmarkt hat München viele gemütliche Viertel für einen Spaziergang im Angebot. In der bayerischen Landeshauptstadt können Besucher einiges zu Fuß erkunden, Stadtwandern durch die Viertel Haidhausen (Bild), Giesing oder Schwabing ist besonders schön. Auf einem maßstabsgetreuen Weg durch unser Sonnensystem kann man sich vom Deutschen Museum zum Tierpark Hellabrunn begeben. Auf der fünf Kilometer langen Route veranschaulicht der Planetenweg im Maßstab 1:1,29 Milliarden die Entfernungen. Mit einem Schritt legt man eine Million Kilometer zurück und wandert so von Planet zu Planet. Informationstafeln säumen den Weg.

Stuttgart

Neben der Wilhelma, dem zoologisch-botanischen Garten in Stuttgart, und dem Mercedes-Benz-Museum hat die schwäbische Landeshauptstadt viele nette Viertel im Angebot. In der Stadtmitte wartet an und in der Calwer Passage (Bild) ein kleiner urbaner Urwald. An der Fassade des Neubaus ranken sich unzählige Pflanzen, auf dem Dach wächst ein Miniwald. Daneben in der Calwer Straße dominieren historische Häuserfassaden, es gibt Delikatessenläden, Weinbars und Boutiquen. Im Bohnen- und Leonhardsviertel erinnern die Namen der Gassen an alte Berufe, Rotlicht trifft Jazzclubs und Weinstuben. Das Viertel besticht durch viele kleine Häuser rund um den mittelalterlichen Kern der Sankt Leonhards Vorstadt.

Titelfoto: stock.adobe.com/© pixelliebe


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