22.01.2020 Wolfgang Sievernich

Kraftstoffe: Super E10 und E5 meist gleich teuer

Lange kostete der Biokraftstoff Super E10 einige Cent weniger als das herkömmliche Super E5. Vielerorts hat sich das Bild an deutschen Tankstellen seit Jahresanfang gewandelt. Grund ist eine Gesetzesänderung.


Nach einer Änderung des deutschen Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) ist die sogenannte Treibhausgasminderungs-Quote von vier auf sechs Prozent gestiegen. Da in Super-E10-Benzin ein höherer Bio-Ethanol-Anteil enthalten ist, verteuerte sich der Biokraftstoff aufgrund der gestiegenen Nachfrage. Das führt dazu, dass viele Tankstellen Super E10 und das herkömmliche Super E5 mittlerweile zum gleichen Preis anbieten – auch wenn das nicht generell auf alle Tankstellen zutrifft. Daher lohnt der Preisvergleich, etwa über Onlineportale wie clever-tanken.de

Steigende Verbräuche nicht nachweisbar

Zur Einführung von Super E10 kursierten Mutmaßungen, Motoren könnten durch den neuen Kraftstoff mit höherem Anteil an Bio-Ethanol beschädigt werden. Hersteller weisen bei ihren Modellreihen aus, ob das jeweilige Fahrzeug E10-tauglich ist. Angaben dazu finden sich beispielsweise im Tankdeckel des Fahrzeugs, beim Hersteller oder im Handel. Der ARCD empfiehlt, im Zweifel und bei älteren Benzinern weiterhin herkömmliches Super E5 zu tanken.

Gestiegene Verbräuche konnte der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) in Rollenprüfstandtests mit Autos verschiedener Fahrzeugklassen nicht nachweisen. Die Vergleichstests hätten zudem gezeigt, dass Super E10 die Stickoxidemissionen im Vergleich zu Super E5 um rund 25 Prozent verringern könne und für den Feinstaubausstoß im Durchschnitt eine Reduktion von mehr als 70 Prozent nachweisbar wäre.

Titelfoto: Wolfgang Sievernich


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