15.03.2024 Wolfgang Sievernich

Vorsicht Wildwechsel: Tiere kennen keine Zeitumstellung

Am 31. März werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt, was dazu führt, dass der Berufsverkehr über Nacht in die Dämmerung fällt. Zu dieser Zeit sind noch Wildtiere wie Rehe unterwegs, die in den frühen Morgenstunden auf Futtersuche Verkehrswege kreuzen können. Nach einer langen Fastenzeit über die Wintermonate müssen die Vegetarier ihre Energiereserven wieder auffüllen. Verkehrsteilnehmer sollten besonders vorsichtig sein


Etwa alle zweieinhalb Minuten ereignet sich in Deutschland ein Wildunfall mit Reh, Hirsch oder Wildschwein – das ergibt insgesamt rund 250.000 Unfälle pro Jahr. Ein Zusammenstoß mit Wildtieren endet für diese meist tödlich, aber auch Verkehrsteilnehmer kommen immer wieder zu Schaden. Im Jahr 2022 gab es laut Statistischem Bundesamt in Deutschland rund 2.600 Verunglückte bei insgesamt rund 2.300 Wildunfällen mit Personenschaden.
 

Das Wildwechsel-Schild 142 weist darauf hin, dass Wild häufig die Straße kreuzt. Foto: Kaufmann/DJV

Besonders viele Unfälle ereignen sich in der Regel morgens zwischen 6 und 9 Uhr. Autofahrer sollten dann besonders wachsam sein und bremsbereit bleiben, wenn Wildtiere am Straßenrand zu erkennen sind.
Laut dem Deutschen Jagdverband (DJV) kommt es überwiegend an Straßen entlang der Wald-Feld-Kante oder beim Durchqueren von Waldgebieten zu Wildunfällen.

Hier gilt es,

  • das Tempo zu drosseln. Wer seine Geschwindigkeit von 100 auf 80 km/h verringert, verkürzt seinen Anhalteweg bei einer Gefahrenbremsung bereits um 24 Meter.
  • Erhöhte Vorsicht sollten Autofahrer auch auf neu gebauten Straßen walten lassen, da Wild lange vertraute Pfade nutzt.

Ist ein Tier in Sicht, sollte

  • kontrolliert gebremst,
  • abgeblendet und
  • gehupt werden.

Doch Vorsicht: Ein Tier kommt selten allein!

Sollte ein Zusammenstoß unvermeidbar sein, ist es ratsam,

  • das Bremspedal kraftvoll durchzutreten und dabei das Lenkrad fest in den Händen zu halten.
    Unkontrollierte Ausweichmanöver können das Unfallrisiko erhöhen.

Nachdem das Auto steht, ist es wichtig,

  • die Warnblinkanlage einzuschalten,
  • eine Warnweste anzuziehen,
  • die Unfallstelle abzusichern und
  • die Polizei zu kontaktieren.

Titelfoto: stock.adobe.com/© Offtopix


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