02.02.2023 Thomas Schreiner

Citroën ë-C4 Shine: Kompakte Sänfte

Der Citroën C4 ist eines jener Autos, die als Verbrenner und E-Variante um Kunden werben.


Eine Angebotsstruktur, wie sie verbreitet ist im Stellantis-Konzern, zu dem der französische Autobauer seit zwei Jahren mit Peugeot, Opel, Fiat und einigen anderen gehört. Um die Stromer auf dem Papier abzugrenzen, setzt Citroën den markentypischen Umlaut „ë“ vor jedes Modell – fertig ist die frankofone Elektro-Nomenklatur.

Wie bei den Verwandten von Opel (Mokka-e) und Peugeot (e-2008) gibt es für den Citroën ë-C4 nur einen Antrieb mit 100 kW/136 PS. Das ist ab 37.540 Euro (ohne Förderung) völlig ausreichend und vernünftig. Gerade im Hinblick auf E-Autos, bei denen es vor allem auf sorgsamen Umgang mit Energie ankommt.

Die Karosserie des ë-C4 verbindet Elemente von Coupé, Limousine und SUV. Foto: Thomas Schreiner
Ein schmaler Spoiler teilt die Heckscheibe, deren unterer Teil bei winterlichem Schmuddelwetter stark verschmutzt, was die Sicht nach hinten dann einschränkt. Foto: Thomas Schreiner

Unsicherheiten bei der Reichweite

WLTP-Werten für Verbräuche und Emissionen liegen konkrete Antriebs-Ausstattungs-Kombinationen zugrunde. Bei Verbrennern liefern dazu die CO2-Angaben in den Fahrzeugpapieren genaue Infos. Da bei E-Autos hier immer eine Null steht, müssen wir den vom Hersteller angegebenen Durchschnitt von 15,5 kWh je 100 Kilometer zum Vergleich heranziehen. Den erreichten wir mit unserem Testwagen in der höchsten von vier Ausstattungsstufen namens Shine plus einiger Extras selbst im Eco-Modus nicht annähernd. Im Schnitt 17,6 kWh ließen sich nach gemächlichen Fahrten über Stadt- und Landstraßen aus den Angaben des Bordcomputers ermitteln.

Einstellige Temperaturen und die fleißig genutzte Innenraumbeheizung sollten diesen Wert allerdings nicht allzu sehr negativ beeinflussen. Zusammen mit der serienmäßigen Zwei-Zonen-Klimaanlage ist stets eine Wärmepumpe an Bord. Dennoch: Die theoretisch in Aussicht gestellten 350 Kilometer Fahrstrecke mit einer Ladung des 50-kWh-Akkus kamen unter den genannten Bedingungen nie in Reichweite. Meist nicht zueinander passende Daten des Bordcomputers zu zurückgelegter Strecke, Ladestand des Akkus, Reichweitenprognose und Verbrauch hielten den Suchinstinkt nach Ladesäulen permanent wach. Immerhin zieht der ë-C4 von Haus aus dreiphasig Strom an 11-kW-Buchsen, bis 100 kW Ladeleistung soll er schaffen.

Pluspunkte beim Fahrkomfort

Mehr überzeugt hat uns der kompakte Crossover mit seinen Fahreigenschaften. Sänftengleich gleitet der ë-C4 über grobe Unebenheiten. Ein Verdienst der serienmäßigen Advanced-Comfort-Federung, die fluffig gepolsterte Sitze zusätzlich unterstützen. In der Stadt angenehm leichtgängig, wirkt die Lenkung bei hohem Tempo gefühllos. Der Sportmodus lindert das auf Kosten der Effizienz. Anders als die Reichweite taugt der Fahrkomfort im ë-C4 für die Langstrecke.


Daten Citroën ë-C4 Shine

  • Motor: E-Motor, 100 kW/136 PS, 260 Nm

  • Antrieb, Getriebe: Front, Ein-Gang automatisch

  • 0–100 km/h, Spitze: 9,7 s, 150 km/h

  • Norm-/Testverbrauch: 15,5 (WLTP)/17,6 kWh

  • CO2-Ausstoß Norm/Test: 0 (WLTP)/74* g/km

  • Länge x Breite x Höhe: 4,36 x 1,80/2,03 x 1,52 m

  • Radstand, Wendekreis: 2,67 m, k. A.

  • Kofferraum: 380–1.250 l

  • Leergewicht, Zuladung: 1.694 kg, 306 kg

  • Anhängelast: keine

  • Stützlast, Dachlast: keine, 80 kg

  • Akku-Kapazität: 50 kWh

  • Typklassen KH/VK/TK: 15/20/20

  • Kfz-Steuer pro Jahr: 0 Euro

  • Grund-, Testwagenpreis: 40.540 Euro, 44.490 Euro

  • Modell verfügbar ab: 37.540 Euro

  • Auswahl Basis-Serienausstattung: Sechs Airbags, Notbremsassistent, aktiver Spurhalteassistent, Verkehrszeichen­erkennung, Aufmerksamkeitsassistent, Kollisionswarner, Tempomat, Einparkhilfe hinten, 2-Zonen-Klimaautomatik mit ­Wärmepumpe, LED-Scheinwerfer, digitale Instrumente (5,5 Zoll), Rückbanklehne umklappbar (60:40), 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, Mode-3-Ladekabel (22 kW), On-Board-Charger (dreiphasig 11 kW)

    * gemäß dt. Strommix 2021 geschätzt lt. Umweltbundesamt: 420 g CO2/kWh


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