11.10.2019 Wolfgang Sievernich

 

Fahrer-Assistenz-Systeme erklärt: Ausweichassistent

Feierabendverkehr, die Autobahn wird immer voller und die Gedanken kreisen um das Meeting im Büro. Plötzlich gleißend rote Bremslichter am Heck des Vordermanns. Wenn der Abstand für eine Notbremsung jetzt nicht mehr ausreicht, ist eine drohende Kollision fast unvermeidbar.


Der Ausweichassistent unterstützt bei drohenden Kollisionen beim Wechseln der Fahrspur. Foto: Bosch

In solch kritischen Situationen hilft der Ausweichassistent, blitzschnell um das Hindernis herum zu lenken. Dafür nutzt das System die Daten der Radarsensoren und der Frontkamera. Zur Berechnung eines geeigneten Ausweichkorridors bezieht es Abstand, Breite und Versatz des vorausfahrenden Fahrzeugs ein. Das Assistenzsystem ist bei Audi beispielsweise im Geschwindigkeitsbereich zwischen etwa 30 und 150 km/h verfügbar und setzt voraus, dass der Fahrer während des gesamten Manövers aktiv lenkt. Eine Anzeige im Kombiinstrument informiert ihn zudem über den Eingriff.

Warnung vorab

Zunächst erfolgt ein Warnruck als Hinweis auf die Gefahr. Weicht der Fahrer dem Hindernis anschließend aktiv aus, so unterstützt ihn der Assistent durch Aufbringen eines geringen Lenkmoments bei der Korrektur seines Lenkeinschlags beziehungsweise beim Spurwechsel. Bei Modellen wie dem Audi A8 (Modell 2017) bringt dabei das gezielte Abbremsen einzelner Räder das Fahrzeug auf den berechneten Kurs.

Halbe Sekunde Zeit

Ähnlich funktioniert auch ein neuer Fußgänger-Ausweichassistent von Bosch. Reagiert der Fahrer mindestens eine halbe Sekunde vor der drohenden Kollision, kann das Assistenzsystem Untersuchungen zufolge noch etwa 60 Prozent der Unfälle verhindern helfen.

Funktionsweise des Ausweichassistenten am Beispiel Mercedes-Benz