19.05.2020 Wolfgang Sievernich

 

Fahrer-Assistenz-Systeme erklärt: Ampelassistent

Schlägt vor, mit welchem Tempo die grüne Ampel noch erreicht wird.


Der Ampelassistent soll den Verkehrsfluss am Laufen halten und nachdrücklich helfen, Kraftstoff zu sparen. Foto: Audi

Für die „Grüne Welle“ werden herkömmliche Ampelanlagen bislang so geschaltet, dass ­Autofahrer sie mit einer bestimmten Geschwindigkeit bei Grün überfahren können. Damit soll der Verkehrsfluss etwa auf Hauptstraßen erhalten bleiben. Doch mit einer ­zunehmenden Verkehrsdichte und wechselnden Geschwindigkeiten kommt dieser Fluss ins Stocken. Hier könnte der Ampelassistent weiterhelfen.

Datentausch notwendig

Das Assistenzsystem zeigt dem Fahrer an, mit welcher Geschwindigkeit er die nächste Ampel noch bei Grün erreichen könnte. Schlägt diese in Sichtweite dennoch auf Rot um, zählt ein Countdown im Cockpitdisplay die Sekunden bis zur nächsten Grünphase herunter, sodass der Fahrer den Wagen vor der Ampel ausrollen lassen kann.

Die technische Umsetzung ist komplex: Audi beispielsweise  entwickelte einen Analyse-­Algorithmus, der aus drei Quellen Prognosen errechnet: Steuerprogramm der Ampel, Echtzeitdaten des Verkehrsrechners (z. B. Belegungskameras, Detektorschleifen in der Stra­ße, Bus- oder Tram-Anmeldungen und Fußgängerdrücker) sowie historische Daten. Zudem lernt der Algorithmus,
wie sich das Verkehrsaufkommen verändert – etwa morgens im Berufsverkehr oder wenn Kindergärten und Schulen schließen.

In Nordamerika sind bereits rund 10.000 Kreuzungen vernetzt. Deutschland steht mit einigen Hundert in Ingolstadt und Düsseldorf erst am Anfang. Neben einem besseren Verkehrsfluss soll der Ampelassistent auch Sprit sparen helfen: In Audis Pilotprojekt sind es immerhin 15 Prozent.
 

Funktionsweise des Ampelassistenten am Beispiel Audi