22.01.2020 Wolfgang Sievernich

 

Fahrer-Assistenz-Systeme erklärt: Anhängerassistent

Eine Anhängerkupplung ist praktisch. Wohnwagen, Anhänger für Pferde, Boote, Motorräder und andere Fahrzeuge oder für den Transport von Gegenständen – zum Ziehen gibt es einiges, doch Rangieren will gelernt sein.


Teilautomatisiert lässt sich der Anhänger rückwärts in die ­gewünschte Lücke rangieren. Foto: Volkswagen

Ein Anhänger bewegt sich beim Rückwärtsfahren in entgegengesetzter Richtung zum Lenkradeinschlag des Zugfahrzeugs. Selbst für geübte Autofahrer wird das schnell kompliziert und anstrengend.
Hier hilft der Anhängerassistent. Das Assistenzsystem übernimmt die Lenkung, während der Fahrer beim Bewegen des Gespanns Gas und Bremse bedient. Hersteller wie Audi, VW, Land Rover oder Mercedes bieten solche Systeme für ihre Zugfahrzeuge an. Gefragt sind sie vor allem bei größeren SUV mit hohen Anhängelasten.

Bei VW etwa wird der sogenannte Trailer Assist per Tastendruck im Cockpit aktiviert. Mit dem Spiegeleinstellschalter, der als Joystick genutzt wird, lässt sich die gewünschte Fahrtrichtung des Gespanns stufenlos einstellen und jederzeit verändern. Im Kombi­instrument werden zudem der aktuelle und der eingestellte Fahrwinkel dargestellt. Während das System lenkt, kontrolliert der Fahrer die Geschwindigkeit. Auch geradeaus zurückzusetzen wird durch diese teilautomatisierte Funktion präziser.

Kamera entscheidend

Technisch übernimmt der Anhängerassistent mithilfe der Rückfahrkamera die automatische Querführung. Bildverarbeitungsalgorithmen überwachen den Knickwinkel zwischen Zugfahrzeug und Anhänger und berechnen den Lenkwinkel des Zugfahrzeugs – unabhängig von Anhängermodell und Deichsel.

Funktionsweise des Anhängerassistenten am Beispiel Audi