Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020
Vom 17. April bis 11. Oktober 2020 findet die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort statt. Es ist die 18. Schau dieser Art in Nordrhein-Westfahlen. Gezeigt werden attraktive Pflanzungen und jede Menge gärtnerisches Knowhow. Die Landesgartenschau versteht sich allerdings auch als grüner Motor der städtebaulichen Entwicklung. Im Zentrum steht dabei die Entwicklung urbaner Lebensräume vor dem Hintergrund des Klimawandels. Auf Nachhaltigkeit angelegt, führt die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort auf sehenswerte Weise den Strukturwandel einer Bergbaustadt hin zu einer modernen Wohn- und Hochschulstadt fort.
Ganz im Westen Deutschlands gelegen, ist Kamp-Lintfort eine ehemalige Zechenstadt. Bis Ende 2012 wurde hier Steinkohle, die Triebfeder der Industrialisierung, abgebaut. Heute erinnern das "Haus des Bergmanns" und der "Lehrstollen" an die Arbeit unter Tage. Die hat über Generationen das Leben der Menschen und die Natur geprägt. Deshalb ist das künftige Zentrum für Bergbautradition Teil des Landesgartenschaugeländes. Eine weitere Attraktion ist die Kamp-Lintforter Spiel- und Tieroase, kurz Kalisto. In einem 1,5 Hektar großen Tiergehege besteht die Möglichkeit der Begegnung mit Haus- und Nutztieren. Für kleine Gartenschaubesucher besteht in einem eigens eingerichteten Streichelgehege die Möglichkeit, mit den Tieren auf Tuchfühlung zu gehen. Für die Älteren ist das Green FabLab der Hochschule Rhein-Waal ein Highlight. Besucher haben hier die Möglichkeit, den Forschern über die Schulter zu schauen. Oder sich selbst an 3D-Drucker, Lasercutter oder CNC-Fräse auszuprobieren. Im Green FabLab stehen die Umwelt und deren nachhaltige Nutzung im Mittelpunkt – verknüpft mit der digitalen Fertigung entstehen ganz neue Möglichkeiten bei der Herstellung von "grünen" Produkten und Verfahren.
Die Schönheit der Natur lässt sich unterdessen auf dem Außengelände der Landesgartenschau live erleben. Dessen Herzstück ist der Zechenpark. Er ist der grüne Kristallisationspunkt der künftigen städtebaulichen Entwicklung und bietet auf gut 25 Hektar viel Raum für Bewegung, Erholung und Aktivitäten. Wahrzeichen des neuen Zechenparks ist der 70 Meter hohe und zum Aussichtsturm umgebaute Förderturm. Im Umgriff befinden sich bunt blühende Wiesenflächen. Dichtere Gehölzflächen entlang der Großen Goorley bieten auch an heißen Tagen Gelegenheit zur Entspannung.
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Knapp drei Kilomter liegt der Zechenpark von der Innenstadt entfernt. Dort befindet sich mit dem Kamper Gartenteich das zweite Zentrum der Gartenschau. Es kann bequem mit dem Shuttlebus erreicht werden. Schöner ist es aber, die Strecke entlang der Großen Goorley aus eigener Kraft zu bewältigen. Neu angelegte Fuß- und Radwege laden dazu ein – und erlauben es gleichzeitig, die Entwicklung vom Kloster zur Bergbaustadt räumlich nachzuvollziehen. Natürlich eignen sich die malerisch in die Landschaft geschwungenen Wege auch vorzüglich dazu, die Seele einmal baumeln zu lassen und einfach die Pracht der Natur zu genießen.
Der Kamper Gartenteich stellt die Rekonstruktion einer historischen Teichanlage dar. Er ist das Zentrum des "Alten Garten" mit Staudenrabatten, Blumen und Nutzpflanzen. Er ist ein wohltuender Gegenpol zu den teils futuristisch anmutenden, zeitgenössischen Gartenkonzepten. Auch ein Obstgarten ist Bestandteil der Anlage, in der sich auch das Haus der Imker und eine archäologische Ausgrabungsstätte befinden. Von dort geht es in den nahegelegenen Barockgarten. Hier finden sich geometrische Schmuckbete alter Schule sowie eine verspielte Brunnenanlage. Ein würdiger Umgriff für das geistliche und kulturelle Zentrum der Landesgartenschau: Kloster Kamp.
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