21.09.2020 Jessica Blank und Christian Enz

Was eine gute Kfz-Versicherung bieten sollte

Wenn im Herbst die Produkte und Preise an­gepasst werden, beschäftigen sich viele Ver­braucher mit ­ihrer Kfz-Versicherung. Doch nicht immer sind vermeintlich günstigere ­Angebote auch die besten. Die ARCD-Experten ­raten, ­einen bedarfsgerechten Schutz zu buchen – und sich im Zweifel persönlich beraten zu lassen. Zehn Tipps, worauf Sie achten sollten.


Deckungssumme:
Eine Haftpflichtversicherung ist für jeden Fahrzeughalter obligatorisch. Diese muss eine Deckungssumme von 7,5 Millionen Euro für Personenschäden, 1,22 Millionen Euro für Sachschäden und 50.000 Euro für reine Vermögens­schäden aufweisen – für diese Summen kommt der Versicherer auf. Doch das reicht häufig nicht aus. Personen-, Sach- und Vermögensschäden ­sollten eine Deckungssumme von 100 Millionen Euro haben. Darin sollten Personenschäden mit bis zu 15 Millionen Euro je ­geschädigter Person abgedeckt sein.

Brems-, Betriebs- und Bruchschäden:
Ein Unfall liegt nur dann vor, wenn der Schaden durch einen Einfluss von außen verursacht wurde. Doch auch Unachtsamkeit kann teuer werden, etwa ein Achsbruch wegen Überladung oder ein platter Reifen aufgrund einer Notbremsung. Solche Schäden sind in der Vollkaskoversicherung nicht automatisch abgedeckt. Besonders für neue Fahrzeuge sollte der Ver­sicherungsschutz diese Aspekte berücksichtigen.

Neuwertentschädigung:
Welche Summe man im Schadenfall am eigenen Pkw erhält, richtet sich nach dem Zeitwert des Fahrzeugs am Tag des Schadens. Um Neuwagen vor dem hohen Wertverlust  nach Erstzulassung zu schützen, lohnt es sich beim Abschluss einer Teilkaskoversicherung, eine Neuwertentschädigung für 24 Monate zu vereinbaren.

E-Mobilität:
Elektroautos und Plug-in-Hybride werden immer beliebter. Akkus, Ladestationen und Strom bergen allerdings neue ­Risiken, die in den klassischen Kfz-Tarifen nicht automatisch ­abgedeckt sind. Hochwertige Kfz-Versicherungen bieten die Möglichkeit, solch ­neuartige Schäden abzudecken.

Schäden durch Wettereinflüsse:
Die Teilkaskoversicherung zahlt bei Naturgewalten wie Hagelschlägen, Murenabgängen oder Berg­lawinen. Umfassende ­Kfz-Tarife schließen auch Dach­lawinen oder Wellenschlag bei der Nutzung von Autofähren ein.

Insassenversicherung:
Die notwendige medizinische Versorgung von ­Fahrer oder Mitfahrer nach einem Unfall bezahlt die Krankenkasse. Doch bei schweren körperlichen Folgen können zusätzliche hohe Kosten aufkommen. Die Kfz-Versicherung leistet nur, wenn der Tarif Insassenschutz beinhaltet. Tierhalter sollten darauf achten, dass der Insassenschutz auch ­verletzte Tiere inkludiert.

Rabattschutz:
Wer lange Zeit unfallfrei fährt, erarbeitet sich eine gute Schadenfreiheitsklasse. Wenn jedoch etwas passiert, erfolgt eine Rückstufung, die teuer werden kann. Mit einem Rabattschutz verschlechtert sich die SF-Klasse nicht sofort. Aber: Bei einem Versicherungswechsel wird der Schaden an die neue übermittelt – was zu einer schlechteren Einstufung führen kann.

Auslandsschadenschutz:
Wer im Ausland unverschuldet an einem Unfall beteiligt ist, bleibt möglicherweise auf einem Großteil des Schadens sitzen. Ausländische Fahrzeughalter verfügen oft über keinen ausreichenden Versicherungsschutz. Leistungsstarke Kfz-Versicherer bieten die Möglichkeit, einen Auslandsschadenschutz zu integrieren, der dann die Kosten des Unfallgegners übernimmt.

GAP-Deckung:
Bei einem finanzierten oder geleasten Fahrzeug kann es im Falle eines Totalschadens oder Diebstahls teuer werden. Deshalb empfiehlt sich für nicht selbstfinanzierte Pkw eine GAP-Deckung, die vor unkalkulierbaren Forderungen von Bank oder Leasinggesellschaft schützt.

Tierschäden:
Eine Kaskoversicherung beinhaltet auch die Kollision mit Haarwild. Andere Tierschäden und die Folgen von Marderbissen sind nicht immer integriert. Bei neuen oder teuren Fahrzeugen lohnt sich ein Versicherungstarif, der solche Schäden mit ausreichender Deckungssumme einschließt.
 

Titelfoto: stock.adobe.com/©Philip Steury


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