14.05.2020 Christian Enz

Per Klick ins Mittelalter

Eine der besterhaltenen Burganlagen Europas findet sich im Österreicheischen Vorarlberg. Es ist die Schattenburg über Feldkirch. Auch heute beherbergt sie mit einer bedeutenden Waffensammlung einen echten Schatz. Doch auch die malerische Lage und zahlreiche historische Gemächer machen die ehemalige Wehranlage zu einem gefragten Reiseziel. Dies kann auch von zu Hause aus besichtigt werden.


Die Geschichte der Schattenburg beginnt um das Jahr 1200. Da gründet Graf Hugo III. von Tübingen die Stadt Feldkirch und spendiert ihr zum Schutz eine Burganlage. Die avanciert im 14. Jahrhundert zum Mittelpunkt der Grafschaft Montfort-Feldkirch. Erfolgreich widersetzt sie sich verschiedenen Angriffen, darunter auch eine Belagerung durch Kaiser Ludwig den Bayer.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg verliert die Burg jedoch, wie die meisten Anlagen dieser Art, ihre militärische Bedeutung. Im 19. Jahrhundert wurde schließlich ihr Abbruch beschlossen. Die Abbruchversteigerungen scheiterten jedoch stets an mangelndem Kaufinteresse.

Zu Gast auf der Schattenburg

Mit dem Erstarken des Bürgertums zu Beginn des 20. Jahrhunderts erwachte auch das Interesse an der eigenen Heimat. Viellerorts gründeten sich Heimatvereine, so 1912 auch in Feldkirch. Die Vereinigung kümmerte sich nun um die Burganlage und richtete 1916 dort das Feldkircher Heimatmuseum ein, das sich bis heute zur größten Einrichtung ihrer Art in Vorarlberg entwickelte.

Pläne die Schattenburg zu einer NS-Wehrburg umzugestalten wurden zum Glück nicht ausgeführt. Auch eine drohende Brandkatastrophe im Jahr 1965 konnte knapp abgewendet werden. So stehen der 21 Meter hohe Bergfried nebst malerischem Palas heute optimal erhalten für Besichtigungen zur Verfügung. Dank einem virtuellen Rundgang übrigens auch zu Corona-Zeiten und vom heimischen Wohnzimmer aus.  

Zu Gast auf der Schattenburg

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