Wenn am 23. Juni 2018 der längste Tag auf die kürzeste Nacht trifft, wird das im Talkessel rund um Ehrwald, Lermoos und Biberwier groß gefeiert. Die Sonnwendfeuer in der Tiroler Zugspitz Arena mit ihren bis zu 200 Meter hohen Flammengemälden sind etwas Besonderes.
Auf den steilen Hängen und Graten des Wettersteinmassivs, des Grubigsteins, der Sonnenspitze und weiterer Berge rund um die Zugspitze bringen rund 10.000 Feuerstellen die Landschaft zum Leuchten. Die Bergfeuer der Region sind tief in der Kultur verankert und wurden deshalb 2010 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet. Die Feuer werden gegen 22 Uhr entzündet, den besten Rundum-Blick haben Gäste vom Ehrwalder Moos aus.
Sonnwendfeuer haben sowohl religiöse als auch heidnische Wurzeln. Das ist auch an den unterschiedlichen Feuermotiven zu erkennen, die von christlichen Symbolen bis zu Alpentieren reichen. Welche Symbole in diesem Jahr aus bis zu 700 Säcken Raps- und Sägemehl pro Motiv entzündet werden, halten die 25 Bergfeuergruppen bis zuletzt geheim.
Ihren Ursprung haben die Sonnwendfeuer im Mittelalter. Seit dem 14. Jahrhundert werden in der Johannisnacht, die auf Johannes den Täufer zurückgeht, Feuer in den Bergen entzündet. Dem Brauch nach tanzen Menschen in dieser Nacht um das Feuer, um sich vor bösen Geistern zu schützen und von Krankheiten und Unwettern verschont zu bleiben.