20.04.2020 Christian Enz

Digitale Ausstellung, reale Führung

Noch bis 1. Juni 2020 ist in Potsdam die Ausstellung "Monet. Orte" zu sehen. Eigentlich. Denn tatsächlich ist auch das Museum Barberini von den Einschränkungen auf Grund der Corona-Pandemie betroffen. Statt einfach die Türen abzusperren, haben sich die Mitarbeiter für einen spannenden Weg entschieden: Eine reale Führung durch eine digitale Ausstellung.


Würde Monet heute leben, er wäre wohl Mitglied im ARCD. Denn der Ausnahmekünstler war gern auf Reisen. Dabei setzte er sich sehr intensiv mit den Destinationen auseinander. So fand er an der Küste der Normandie, im Niederländischen Zaandam, Londen oder Vendig Inspiration für seine unvergleichlichen Arrangements. Eine hochkarätige Auswahl davon war vom 20. Oktober 2019 bis 2. Februar 2020 im Denver Art Museum zu sehen.

Monet erleben - mit Live-Führung

Seit 22. Februar sind die Gemälde im Museum Barberini Potsdam zu Gast. Die Reaktion der Presse auf die Ausstellung sind bislang euphorisch. So schreibt die Berliner Zeitung: "Zum Entzücken des Publikums und der Fachwelt spürt diese Bildersammlung jenen Orten nach, aus denen Monet seine Inspiration bezog". Die Süddeutsche Zeitung erkennt "Ein Großereignis für die Sinne, eine visuelle Betörung".

Eigentlich eine Ausstellung zur rechten Zeit. Denn wann, wenn nicht jetzt, brauchen Seele und Geist Inspiration und Ablenkung? Doch Ausgangsbeschränkungen machen es schwer, sich von Monet anregen zu lassen. Schwer, aber eben nicht unmöglich. Denn die Mitarbeiter des Museum Barberini haben kurzerhand eine virtuelle Führung entwickelt.

Das Konzept ist so einfach wie gut. Auf der Website des Museums ist eine qualitativ hochwertige 360-Grad-Tour durch die Ausstellung abrufbar. Durch diese werden Gruppen von fünf Personen von einem echten Museumsführer begleitet. Der erläutert live in einem digitalen Konferenzsystem. Insgesamt 50 Minuten dauert die Führung und kostet 50 Euro für eine fünfköpfige Gruppe.

Monet erleben - mit Live-Führung

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