Benni leidet an einem schleichenden Muskelschwund und kann nur noch seine Finger bewegen. Doch sein Engagement für die Orang-Utans treibt ihn an: Mithilfe eines kleinen Teams und kooperierenden Institutionen macht er ein Kinderbuch, malt die Bilder und produziert zusammen mit dem Haus der Medienbildung in Ludwigshafen den gleichnamigen Trickfilm mit dem Titel „Henry rettet den Regenwald“. Veranstaltungen in Schulen und Universitäten folgen. Print und TV berichten über die Initiative, die sich bis zu den großen Orang-Utan-Hilfsorganisationen in Indonesien herumspricht. Mit Hilfe seines Netzwerkes und trotz Handicap reist Benni im April/Mai 2016 nach Borneo. Er darf den Orang-Utans und sogar seinem tierischen Patenkind, Henry, direkt begegnen. Benni besucht die einheimischen Dayak im Dschungel, gründet deutsch-indonesische Schulpartnerschaften und besichtigt alternative Produktionen zu Palmöl.
Auf stundenlangen Fahrten durch Kalimantan wird Benni das Ausmaß der Monokulturen auf Palmölplantagen vor Augen geführt: eine grüne Wüste, in der kein Lebensraum für die Orang-Utans bleibt – auch nicht für die lokale Bevölkerung. Benni wird zum Orang-Utan-Warrior und Botschafter für die rothaarigen Waldmenschen ernannt. Denny Kurniawan, Leiter des weltweit größten Orang-Utan-Rettungszentrums Nyaru Menteng, gibt ihm mit auf den Weg: „Erzählt das alles den Menschen in eurer Heimat. Sie sollen wissen, welche Auswirkungen die Zerstörung der Regenwälder hat, nicht nur hier, sondern auf der ganzen Welt.“ Ausgestattet mit diesem mentalen Gepäck reift bei Benni die Idee zu einem Buch über die Erlebnisse und Begegnungen während seiner Reise. Kürzlich ist es unter dem Titel „Im Rollstuhl zu den Orang-Utans“ erschienen, wie wir in der November/Dezember-Ausgabe 2018 von Auto&Reise berichten.