28.05.2020 Christian Enz

Alle Mann an Deck

Kreuzfahrten verbinden auf einmalige Weise den Komfort eines Hotel-Resorts mit den Vorzügen einer Rucksack-Tour. Jeden Tag aufs neue Unglaubliches entdecken – und gleichzeitig abends wieder in der eigenen Kabine einschlafen. Die Möglichkeit exotische Reiseziele zu besuchen ohne auf die gewohnte Verpflegung verzichten zu müssen, hat Kreuzfahrtschiffe in den letzten Jahren immer beliebter werden lassen. Warum es sich lohnt bald wieder an Bord zu gehen, zeigt ein virtueller Besuch auf der AIDA Diva.


Am Anfang der besten Geschichten steht immer eine Schnapsidee – singt Mary Roos. Dass da durchaus etwas dran ist zeigt die Erfindung des Kreuzfahrt-Tourismus. Als der mächtige Hamburger Reeder Albert Ballin auf die Idee kommt Menschen zum Spass über die Weltmeere zu schippern, zweifelten manche an seiner Zurechnungsfähigkeit. Doch als im Sommer 1891 die ersten Kreuzfahrt-Touristen der Weltgeschichte in Cuxhaven an Bord gehen ist sogar Kaiser Wilhelm II. angereist. Das passt, denn es ist eine illustre Gesellschaft die sich mit der Augusta Victoria auf eine "Vergnügungsreise zur See" begeben. Auf der Passagierliste finden sich nur Rittergutsbesitzer, Kommerzienräte, Konsuln oder Bankiers. Niemand sonst wäre in der Lage gewesen den Reisepreis von 2400 Goldmark zu berappen. Der entspricht in dieser Zeit nämlich nicht weniger als dem drifachen eines durchschnittlichen Jahreseinkommens.

Auf Deck der AIDAdiva

Als die Vistafjord am 22. November 1981 von Hamburg aus Kurs auf die Bahamas nimmt, sind Kreuzfahrten nicht mehr ganz so teuer wie zu Kaisers Zeiten. Trotzdem ist Urlaub auf hoher See für die meisten Bundesbürger noch unerschwinglich. Deshalb hat das ZDF die auf dem Passagierschiff spielende TV-Serie auch "Das Traumschiff" genannt. Niemand ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass Produzent Wolfgang Rademann ein Programm entwickelt hat, dessen Erfolg ihn überleben wird und auch 2020 noch ein Millionen-Publikum findet.

Ebenfalls ist unvorstellbar, das Kreuzfahrten einmal für jedermann zu buchen sein werden. Doch dann kommen Horst Rahe und Nikolaus Schües. Der eine Hotelier, der andere Reder. Gemeinsam übernehmen beide 1993 die ehemals volkseigene DSR Deutsche Seerederei Rostock und bauen unter deren Flagge die AIDA – Deutschlands erstes Clubschiff. Lebensfreude tritt an die Stelle spanischen Hofprotokolls. Betrieben wird das Schiff mit dem Konzept von Hotel Ressorts – und entsprechenden Preisen. Der Rest ist Geschichte.

Auch im ARCD Reisebüro zählen Kreuzfahrten heute zu den beliebtesten Reisen. Unterschiedliche Veranstalter wie TUI, MSC oder Phoenix bieten auf unterschiedliche Zielgruppen ausgerichtete Schiffe. Diese garantieren ungetrübten Urlaubsspass. Zur Zeit allerdings sind die meisten Ozeanriesen vor Anker. Trotzdem ist es jetzt möglich an Bord der AIDAdiva zu gehen und sich ein Bild von den Möglichkeiten eines modernen Traumschiffs zumachen. Denn eines ist klar: Wenn die Corona-Einschränkungen gelockert werden, dann auch die Taue der Kreuzfahrer.

Auf Deck der AIDAdiva

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