23.12.2021 Jessica Blank

Acht Tipps, um den Spritverbrauch zu senken

Der Gedanke ans Tanken bereitet derzeit wahrlich Kopfzerbrechen. Die Spritpreise schießen in utopische Höhen. Verantwortlich dafür ist auch die schrittweise Erhöhung der CO2-Steuer. Wir erklären, wie Autofahrer mit diesen acht Tipps trotzdem sparen können.


Fahrweise anpassen
Mit einer durchdachten und vorausschauenden Fahrweise lässt sich der Spritkonsum positiv beeinflussen. So ist es zum Beispiel sinnvoll, das Tempo zügig auf die gewünschte Geschwindigkeit zu steigern, da bei Beschleunigung mehr Kraftstoff benötigt wird als bei konstanter Fahrt. Auch rechtzeitiges Hochschalten, etwa bei 2000 Umdrehungen pro Minute, und das Halten der Geschwindigkeit bei niedrigen Drehzahlen sparen Kraftstoff. Wenn der Motor ruckelt, sollte man spätestens herunterschalten. Welcher Gang den Drehmomentbereich am besten ausnutzt, kann der Fahrer auch der Schaltempfehlungsanzeige entnehmen.

Vorausschauendes Fahren ist ein wichtiger Faktor beim Kraftstoff-Sparen: Genug Abstand zum Vordermann ist nicht nur sicherer, auch Geschwindigkeitsunterschiede lassen sich so sanfter ausgleichen und Rollphasen besser nutzen. Häufiges Bremsen und Beschleunigen kostet Kraftstoff und verschleißt die Bremsen. Vor einer Ortschaft lohnt es sich, rechtzeitig vom Gas zu gehen und die letzten hundert Meter bei eingelegtem Gang rollen zu lassen statt abrupt abzubremsen. Ein rollendes Fahrzeug im Schubbetrieb benötigt keinen Kraftstoff. Dabei gilt: Je höher der Gang, desto länger die Rollphase; je niedriger der Gang, desto stärker die Wirkung der Motorbremsung. Rollphasen können auch vor Ampeln genutzt werden. Aber bitte nicht zum Verkehrshindernis werden.

Kurzstrecken vermeiden
Kurzstrecken sind absolute Spritfresser. Ein kalter Motor benötigt am meisten Kraftstoff, denn um warmzulaufen, braucht ein Ottomotor ein ­fettes Gemisch mit höherem Kraftstoffanteil. Im Winter den Wagen im Stand warmlaufen zu lassen, ist verboten, vergeudet viel Sprit und schädigt den Motor. Besser wäre es, auf Kurzstrecken auf das Fahrrad umzusteigen oder mehrere Einzelfahrten zusammenzulegen.

Motor im Leerlauf abschalten
Der Motor sollte bei Leerlaufzeiten von mehr als 20 Sekunden abgeschaltet werden, zum Beispiel vor Bahnübergängen – dort ist es sogar gesetzlich vorgeschrieben –, oder im Stau. Wer keine Start-Stopp-Automatik hat, kann natürlich selbst den Zündschlüssel drehen. Bei kürzeren Wartezeiten kann häufiges Starten dann aber Motor, Starter und Batterie verschleißen.

Unnötige Spritschlucker ausschalten
Verbraucher wie Steuergeräte, Beleuchtung, Lüftung und Klimaanlage sowie Sicherheits- und Komforteinrichtungen erhöhen den Spritbedarf, da sie ihre Energie aus dem Bordnetz beziehen. Dieser Strom wird von einem Generator bereitgestellt, der wiederum vom Verbrennungsmotor angetrieben wird. Besonders Klimaanlage oder Standheizung steigern den Konsum erheblich. Auch offene Seitenfenster oder Schiebedächer können Sprit kosten. Sie lohnen sich nur als Alternative zur Klimaanlage bei niedrigen Geschwindigkeiten.

Gesamtgewicht reduzieren
Je mehr ein Fahrzeug samt Ladung wiegt, desto mehr Kraftstoff braucht es auch. Deswegen muss unnötige Ladung wie Schneeketten oder abnehmbare Anhängerkupplung unbedingt raus. Auch Dachträger, Dachboxen und Fahrradträger am Heck steigern den Bedarf. 100 Kilogramm zusätzliches Gewicht ergeben etwa einen Mehrverbrauch von
0,3 Litern auf 100 Kilometer.

Reifen kontrollieren
Besondere Spritsparreifen können helfen, den Verbrauch zu reduzieren, da diese weniger Rollwiderstand aufweisen. Außerdem sollten Autofahrer auf den richtigen Luftdruck achten: Schon 0,3 bar weniger Luftdruck steigern den Roll­widerstand spürbar und somit den Verbrauch. Es kann sich lohnen, den vorgeschriebenen Luftdruck moderat – um etwa 0,2 bar raten Experten – zu erhöhen, um zusätzlich Sprit zu sparen.

Regelmäßige Wartung
Wer sein Fahrzeug in den ­vorgeschriebenen Intervallen warten lässt, kann ebenfalls an der Tankstelle sparen. Für den Kraftstoffkonsum relevant sind auch ein regelmäßiger ­Ölwechsel und der Austausch des Motorluftfilters. Auch alte Zündkerzen oder eine fehlerhafte Elektrik reduzieren die Motorleistung und steigern somit den Spritbedarf. Bei Dieselmotoren können verstellte Einspritzpumpen oder zugesetzte Einspritzdüsen den Verbrauch erhöhen.

Richtige Zeit, richtiger Ort
Wer den richtigen Zeitpunkt und Ort für die nächste Tankfüllung wählt, kann zusätzlich den Geldbeutel schonen. Zum Wochenanfang und kurz vor Mittag oder zwischen 18 und 22 Uhr sind die Kraftstoffpreise meist niedriger als am Morgen oder am Wochenende. Teure Tankstellen, zum Beispiel an Autobahnen, sollte man lieber meiden. Es ist zwar etwas zeitaufwändig, aber es kann sich auch rentieren, die Preise der Tankstellen in der Umgebung zu vergleichen, zum Beispiel unter www.clever-tanken.de.

Titelfoto: stock.adobe.com/DDRockstar 


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